Was kommt nach dem Erdenleben? Eine Frage, die manche mit „Der Himmel“ beantworten. Aber wie ist es dort? Wie sieht es da aus? Wer ist da noch so? Und wie ist der Weg dorthin? Was ist mit Hosianna singen und fliegen?
Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch (06.05.1925 – 06.12.2005) stattet in seinem Buch „Wir sehen uns wieder“ auf Einladung des lieben Gottes dem Himmel einen Besuch ab und lässt sich alles zeigen, als Gegenleistung liest er Gott vor. Er trifft unter anderen auf Petrus: „Es gibt hier auch eine Umweltorganisation“, auf seine Tante Liese: „Du bist anstrengend“, auf seine Mutter: „Ich hätte Dich lieber als Arzt gesehen“, auf seinen Vater: „Als Kind konnte der nicht mal ein Weihnachtsgedicht aufsagen“,
er begegnet ehemaligen Kollegen und Kolleginnen, wild fremden Menschen: „Da hätten Sie mal vor 20 – 30 Jahren sterben sollen, das hatten wir hier noch einen himmlischen Frieden“ und sogar abgelegten Bühnenfiguren, was ihn vollkommen verwirrt. Der liebe Gott persönlich führt ihn durch den Himmel, erzählt von seinen Sorgen und Nöten: „Was die Menschen mir alles in die Schuhe schieben…“ und im Caffe Pilatus unterhält sich Hüsch mit Jesus: „Ich verabscheue jede Art von Gewalt und Fanatismus“ bevor er zu guter Letzt noch seine verstorbenen Haustiere wiedersehen kann.
Der Schauspieler Markus Weiß hat diese Himmelreise unter dem Titel „1x Himmel und zurück“ erst zu einem Theatermonolog verdichtet und spielte im Dezember 2023 die Premiere im Zimmer Theater Steglitz/Berlin. Das Abenteuer beginnt mit dem Kofferpacken, führt über eine verworrene Anreise in den Himmel und endet mit der glücklichen Heimkehr. Markus Weiß übernimmt in der Inszenierung das gesamte Bühnenpersonal, sowohl das irdische als auch das himmlische. Mit minimalen Hilfsmitteln wechselt er erheiternd von einer Rolle in die nächste und bringt sein Publikum zum launigen Schmunzeln, zum tiefgründigeren Nachdenken und lässt mit Sicherheit auch die ein oder andere Träne rollen. Nach zwei Stunden, inklusive einer Pause, entlässt er seine Besucher und Besucherinnen ganz irdisch aber mit einem guten Gefühl für einen möglichen Himmel. Petrus de Vinea: „Der Himmel, das ist die Sprache und die Fantasie, vergessen Sie das nie.“
Auf der Bühne: Markus Weiß
Technik: Aljoscha Lanje
mehr